„Gh0st in the L00p“ ist eine Installation, die untersucht, wie das Gesicht zum Schlachtfeld wird und welche Rolle KI und Technokapitalismus in diesem Konflikt spielen. Sie besteht aus zwei einander gegenüberstehenden Monitoren, die jeweils als separate Entitäten/Gesichtserkennungsmodelle fungieren, die die auf dem gegenüberliegenden Bildschirm angezeigten Gesichter in einer sinnlosen Routine scannen und anhand von Bildschirmtext und Sprachkommentaren Spekulationen über das Gesehene anstellen. Das Projekt erzählt diese Transformation anhand des Gesichts des Künstlers, das zu einem Datensatz aus Gesichtserfassungen, Filtern und KI-generierten Bildern wird und dabei die politischen, militärischen und wirtschaftlichen Kräfte hinterfragt, die das Selbst prägen.
Die in Berlin tätige multidisziplinäre Künstlerin und Forscherin Aslı Dinç beschäftigt sich mit spekulativen und dystopischen Narrativen, Technokapitalismus und Interaktionen zwischen Menschen, Nicht-Menschen und Maschinen. Ihre Arbeit ist stark von Cyberfeminismus, Hackerkultur und Gamer-Theorie beeinflusst, wobei sie Spielplätze als Werkzeuge des Widerstands und der Kritik gestaltet. Durch Installationen, Spiele und Performances simuliert, verändert und emuliert sie organisatorische Taktiken, um bestehende Systeme in Frage zu stellen. Als Mitglied von PASAJ und Performistanbul haben ihre Arbeiten internationale Anerkennung gefunden, unter anderem bei Ars Electronica, HKW und Centre Pompidou.